Einmal gepopptes Popcorn kann man nicht wieder in das Maiskorn zurückstopfen. (Vermute ich, denn ich habe es tatsächlich noch nicht probiert. ;-) Vielleicht ginge es mit dem geeigneten Werkzeug?) Ähnlich verhält es sich mit Ideen: wenn man einmal eine Idee hatte, kann man sie nicht mehr rückgängig machen. Man kann sie kaputt machen. Man kann sie ignorieren. Man kann sie sogar vergessen. Aber man kann sie nicht ungeschehen machen. Man kann die Neuronen-Verknüpfung, die im Gehirn entstanden ist, nicht wieder auflösen. Und Konsequenzen aus diesem neuen Knotenpunkt im gedanklichen Netzwerk kann man nicht wieder löschen. Also, selbst wenn die Idee als solche keine offensichtlichen Früchte trägt, so prägt sie doch weitere Gedanken und Ideen, die in unserem Kopf entstehen.

Die Metapher des Popcorns besagt auch noch etwas anderes im kreativen Kontext: so ein unscheinbares, getrocknetes Maiskorn birgt jede Menge ungeahnten Potenzials. Das kann man nicht nur auf unscheinbare Rohideen beziehen, die sich erst noch entfalten müssen. Unter den richtigen Umweltbedingungen können solche Maiskörner auch ungeheure Kräfte entwickeln und explosionsartig ganz neue und eigenwillige Formen annehmen. Diese sind nicht vorhersagbar und schon gar nicht manipulierbar.

So verhält es sich auch mit Ideen auf dem Weg zur Innovation. Und dennoch wollen viele Manager Ideen in ein Standardformat pressen. Natürlich kann man gewisse Parameter beeinflussen. Und man kann auch davon ausgehen, dass von 100 Maiskörnern vielleicht 95 tatsächlich poppen und in Summe ein bestimmtes Volumen einnehmen etc. Aber man kann bezüglich eines einzelnen Maiskorns keine präzisen Prognosen treffen. Dennoch wird das in der Wirtschaft immer wieder versucht…